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Obwohl es in den vergangenen Jahren Fortschritte in der Forschung zur IgA-Nephropathie gab, kann die Erkrankung nicht geheilt werden.1 Das Hauptziel der Behandlung ist daher, das Fortschreiten der Krankheit möglichst zu verlangsamen und eine kontinuierliche Verschlechterung der Nierenfunktion zu verhindern. Dabei gilt es, alle Faktoren zu minimieren, welche die Nieren zusätzlich schädigen und damit den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen können.2 Die Behandlung der IgA-Nephropathie ist individuell und richtet sich nach den jeweiligen Symptomen und dem Ausmaß der Nierenfunktionseinschränkung.3 Lesen Sie, welche Maßnahmen empfohlen sind, wann die Behandlung intensiviert werden sollte und was Sie selbst für Ihre Nierengesundheit tun können.

Nicht jede IgA-Nephropathie muss direkt behandelt werden

Nicht selten fällt eine IgA-Nephropathie nur zufällig im Rahmen einer Routineuntersuchung auf, wenn beispielsweise rote Blutkörperchen im Urin (Hämaturie) nachgewiesen werden.4 Häufig bestehen zu diesem Zeitpunkt noch keine spürbaren Beschwerden. Auch die Eiweißwerte im Urin (Proteinurie) und die Nierenwerte im Blut können noch normal sein. Da die IgA-Nephropathie sehr lange stabil verlaufen kann, ohne die Nierenfunktion wesentlich zu beeinflussen, reichen zu diesem Zeitpunkt regelmäßige Kontrolluntersuchungen alle sechs bis zwölf Monate aus.4 Durch dieses Vorgehen werden der Blutdruck sowie die Nieren- und Eiweißwerte fortlaufend überwacht, um ein mögliches Fortschreiten der Erkrankung rechtzeitig zu erkennen.

Eine Person mit Handschuhen taucht einen Teststreifen in einen Behälter mit gelblicher Flüssigkeit.
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Behandlung der IgA-Nephropathie bei Hinweis auf eine fortschreitende Erkrankung

Wenn die Proteinurie zunimmt, die Nierenfunktion sich verschlechtert oder erhöhte Blutdruckwerte auftreten, können zusätzliche unterstützende Maßnahmen zur Behandlung der IgA-Nephropathie erforderlich sein.1 Sowohl ein hoher Blutdruck als auch eine hohe Eiweißausscheidung im Urin können die Nieren zusätzlich schädigen und das Fortschreiten der IgA-Nephropathie begünstigen.5,6 Daher ist es wichtig, beide Faktoren sorgfältig zu überwachen und angemessen zu behandeln. Dafür kommen häufig Medikamente zum Einsatz, die den Blutdruck senken und die Eiweißausscheidung im Urin reduzieren können.1


Sobald eine IgA-Nephropathie im Krankheitsverlauf mit erhöhten Eiweißwerten im Urin und erhöhten Blutdruckwerten einhergeht, sind unterstützende Maßnahmen angezeigt. Diesen Symptomen kann man medikamentös entgegenwirken.

 

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Auch andere Faktoren können die Nierenfunktion beeinträchtigen und somit den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.4 Hierzu gehören unter anderem Übergewicht und Nikotinkonsum. Mit einem Rauchstopp und dem Anstreben eines Normalgewichts können Patient*innen eigenständig die Nierengesundheit fördern.1 Außerdem tragen regelmäßige körperliche Bewegung und die Anpassung von Ernährungsgewohnheiten wie eine Reduktion des Salzkonsums2 dazu bei, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Diese Maßnahmen sind deshalb wichtiger Bestandteil der Behandlung einer IgA-Nephropathie.2,7 Zusätzlich sollten Medikamente und Substanzen gemieden werden, die potenziell schädlich für die Nieren sind und nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, um toxische Wirkungen auf die Nieren zu vermeiden.

Eine Person hält einen Salzstreuer, eine andere Person hält ihre Hand ablehnend hoch.
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Mit der Anpassung der Lebensgewohnheiten beeinflussen Sie nicht nur Ihre Nierengesundheit positiv, sondern fördern zusätzlich Ihre allgemeine Gesundheit. Auf diese Weise werden Begleiterkrankungen, die eine zusätzliche Gefahr für die Nieren darstellen, vorgebeugt. Hierzu zählen insbesondere Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.9,10

Schematische Darstellung eines Schutzschildes mit einem Kreuz in der Mitte.

Behandlung bei schnellem Fortschreiten der IgA-Nephropathie  

Zeigt sich trotz maximalem Ausschöpfen der unterstützenden Behandlung keine Stabilisierung der Erkrankung, sondern eine Verschlechterung der Nierenfunktion, können zur Behandlung der IgA-Nephropathie Medikamente zum Einsatz kommen, die das Immunsystem beeinflussen und die Entzündung in den Nieren mindern.2 Die Verwendung dieser Medikamente hängt von individuellen Faktoren wie der Nierenfunktion und möglichen Begleiterkrankungen ab. Außerdem muss sie von medizinischen Fachleuten überwacht werden, die mögliche Nebenwirkungen einschätzen und eindämmen können.4

Behandlung von Beschwerden und Folgeerscheinungen 

Je nach Schwere der IgA-Nephropathie können unterschiedliche Beschwerden auftreten. Mit entsprechenden Medikamenten können sich viele Symptome und Begleiterscheinungen lindern und so das Wohlergehen und die Lebensqualität erhalten beziehungsweise verbessern lassen. Eine ausgeprägte Proteinurie kann Flüssigkeitseinlagerungen im Körper verursachen. Wassertreibende Wirkstoffe, auch bekannt als Diuretika, können helfen, überschüssiges Wasser aus dem Körper auszuschwemmen. Bei erhöhten Blutfettwerten sind cholesterinsenkende Medikamente erforderlich. Ist die Nierenfunktion stark beeinträchtigt, sodass Störungen des Säure-Base- und Elektrolythaushalts entstehen, können entsprechende Medikamente helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Auch Spätfolgen wie Blutarmut und Knochenstoffwechselstörungen können durch Medikamente vorgebeugt und behandelt werden.8

Zwei Medikamentenblister liegen neben einem Blutdruckmessgerät.
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Stadtkarte mit roter Markierung.
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Behandlung bei Nierenversagen im Endstadium  

Auch wenn eine IgA-Nephropathie häufig lange stabil verläuft, kann sie über Jahre hinweg zu einem Nierenversagen führen.2 In solchen Fällen muss die Nierenfunktion ersetzt werden. Dies kann über eine Blutwäsche, die sogenannte Dialyse, gewährleistet werden. Sie erfolgt entweder außerhalb des Körpers (Hämodialyse) über eine Dialysemaschine oder über das körpereigene Bauchfell (Peritonealdialyse). Ein weiteres Nierenersatzverfahren ist die Nierentransplantation. Dabei erhalten Betroffene eine gesunde Niere von einem*einer Spender*in.11 Da die Wartezeit für ein Organ mehrere Jahre betragen kann, ist überbrückend häufig eine Dialyse erforderlich. Eine Nierentransplantation kann eine IgA-Nephropathie allerdings nicht heilen: Ein Rückfall der Erkrankung ist auch in der transplantierten Niere möglich.1 Deshalb wird seit einigen Jahren intensiv an Optionen zur Behandlung der IgA-Nephropathie geforscht, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen sollen.

Weiterführende Informationen zum Thema Transplantation finden Sie in unserem Beitrag „Hilfreiche Links bei Nierenerkrankungen“.

Schematische Darstellung eines aufgeschlagenen Buches.

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Zwei Frauen und ein Mann gehen mit großen Schritten und Nordic-Walking-Stöcken in den Händen über eine Wiese.
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Hände tippen auf der Tastatur eines aufgeklappten Laptops.
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Hilfreiche
Links

Über unsere weiterführenden Links erfahren Sie mehr über seltene Nierenerkrankungen und finden wichtige Anlaufstellen.      

Quellen

1. Rajasekaran A, Julian BA, Rizk DV. IgA Nephropathy: An Interesting Autoimmune Kidney Disease The American Journal of the Medical Sciences. 2021;361(2):176-194. doi: 10.1016/j.amjms.2020.10.003, letzter Aufruf am 21.11.2024.
2. Floege J, Rauen T, Tang SCW. Current treatment of IgA nephropathy. Seminars in Immunopathology. 2021;43(5):717-728. doi: 10.1007/s00281-021-00888-3, letzter Aufruf am 21.11.2024.
3. Reich HN, Floege J. How I Treat IgA Nephropathy. Clinical Journal of the American Society of Nephrology. 2022;17(8):1243-1246. doi: 10.2215/CJN.02710322, letzter Aufruf am 21.11.2024.
4. Sommerer C. IgA-Nephropathie: Pathogenese, Klinik und Therapie. Hessisches Ärzteblatt. 2020; 06: 340-346. https://www.laekh.de/heftarchiv/ausgabe/2020/juni-2020, letzter Aufruf am 21.11.2024.
5. Jafar TH, Stark PC, Schmid CH et al. Proteinuria as a modifiable risk factor for the progression of non-diabetic renal disease. Kidney International. 2001;60(3):1131-40. doi: 10.1046/j.1523-1755.2001.0600031131.x, letzter Aufruf am 21.11.2024.
6. Quack I, Rump L. Niere und Hypertonie. Internist. 2009; 50:410–422. doi: 10.1007/s00108-008-2290-x, letzter Aufruf am 21.11.2024.
7. Mallamaci F, Pisano A, Tripepi G. Physical activity in chronic kidney disease and the EXerCise Introduction To Enhance trial. Nephrology Dialysis Transplantation. 2020;35(Suppl 2):ii18-ii22. doi: 10.1093/ndt/gfaa012, letzter Aufruf am 21.11.2024. PMID: 32162664.
8. Greite R, Schmidt-Ott K. Was ist gesichert in der Therapie der chronischen Nierenerkrankung? Innere Medizin (Heidelberg). 2022;63(12):1237-1243. doi: 10.1007/s00108-022-01422-9, letzter Aufruf am 21.11.2024.
9. Deutsche Nierenstiftung. Diabetes und Nierenerkrankungen. https://www.nierenstiftung.de/fuer-betroffene/niere-a-bis-z/diabetes-und-nierenerkrankungen, letzter Aufruf am 21.11.2024.
10. Deutsche Nierenstiftung. Herz und Nieren. https://www.nierenstiftung.de/wp-content/uploads/2023/03/Broschuere-Herz-final-4.pdf, letzter Aufruf am 21.11.2024.
11. Deutsche Nierenstiftung. Entscheidungshilfe für Nierenersatzverfahren. https://www.nierenstiftung.de/fuer-betroffene/niere-a-bis-z/nierenersatzverfahren, letzter Aufruf am 21.11.2024.