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Nimmt die Funktion der Nieren ab, hat das Auswirkungen auf den gesamten Organismus – auch auf die Psyche.1 Denn Betroffene müssen häufig mit Folge- und Begleiterkrankungen leben, die ihre Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigen. Auch Zukunftsängste infolge der Erkrankung der Nieren können Stress auslösen. Betroffene befürchten etwa, dass sie dialysepflichtig werden oder aufgrund der Erkrankung keine*n Partner*in finden. Ein Teufelskreis entsteht. Denn: Permanenter Stress gilt als Mitverursacher von Bluthochdruck, der die Nieren schädigt.2,3 Bei andauernder psychischer Belastung drohen zudem weitere Erkrankungen wie Depression und Burn-out.4 Erfahren Sie, wie Sie Ihre psychische Gesundheit schützen können. 


Jede chronische Krankheit, die entscheidende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen hat, kann sich auch psychisch bemerkbar machen, zum Beispiel durch Stress. Ein echter Teufelskreis, denn Stress gilt als Mitverursacher von Bluthochdruck, der wiederum die Nieren schädigt.

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Mann mittleren Alters im blauen Hemd sitzt auf einem Stuhl, hält ein Notizbuch in der Hand und lächelt in die Kamera.
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Expert*in für Ihre Erkrankung werden 

Die Diagnose einer Erkrankung ist für die Betroffenen oftmals ein Schock und löst ein Gefühl der Ohnmacht aus. Um dagegen anzugehen, ist es ratsam, sich möglichst frühzeitig über die eigene Krankheit und deren Behandlung zu informieren. Das bedeutet: Zögern Sie nicht, beim Arztgespräch Ihre Fragen zu stellen, sollte Ihnen etwas unklar sein. Lassen Sie sich auch erläutern, was Sie selbst tun können, um Ihre Nieren zu schützen – etwa durch eine angepasste Ernährung. So nehmen Sie das Ruder selbst in die Hand.

Wichtig: Vertrauen Sie auf Ihren Körper. Erklären Sie Ihrem Behandlungsteam, wie es Ihnen geht, und berichten Sie davon, wenn Sie Veränderungen wahrnehmen. Sie kennen sich am besten. 

Schematische Darstellung einer Person.

Alltagstipps für Ihre psychische Gesundheit

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, negativen Auswirkungen von Nierenerkrankungen auf die Psyche entgegenzutreten. Anbei erhalten Sie sieben Tipps:

1. Werden Sie aktiv:

Eine wichtige Maßnahme zum Stressabbau sind leichte Bewegung und Sport.5 Auch anderen belastenden Emotionen wie Ängsten können Sie damit erfolgreich entgegenwirken.6 Bevor Sie mit Ihrer sportlichen Aktivität starten, besprechen Sie am besten mit Ihrem Behandlungsteam, welche Dauer und Intensität die Bewegung in Ihrem Fall haben sollte, damit Sie Ihren Körper nicht überlasten. Und: Machen Sie Sport, der Ihnen Spaß macht.

2. Sorgen Sie für Entspannung:

Neben Arbeit, Familie und Freund*innen sorgen weitere Verpflichtungen wie Arzttermine und Recherchen zur Erkrankung dafür, dass Nierenkranke oftmals stark ausgelastet sind. Achten Sie daher darauf, genug Zeit für Pausen einzuplanen, um zur Ruhe zu kommen. Vielen Betroffenen hilft es beim Abschalten, wenn sie eine angeleitete Meditation oder Atemübungen ausüben.7 Probieren Sie aus, welche Entspannungstechnik zu Ihnen passt. Auch Bäder, Saunabesuche und Massagen können helfen, zur Ruhe zu kommen.

3. Gehen Sie Ihren Interessen nach:

Ihre Erkrankung ist ein Teil Ihres Lebens, aber sie sollte nicht dauerhaft Ihr Leben bestimmen. Verfolgen Sie in Ihrer Freizeit weiterhin Hobbys, die Ihnen zuvor Freude bereitet haben und die mit Ihrer Erkrankung gut möglich sind. Oder wissen Sie vielleicht noch gar nicht, wo Ihre Interessen liegen? Dann schnuppern Sie doch einmal in verschiedene Gebiete hinein – zum Beispiel über Vereine oder bei einem der zahlreichen Fort- und Weiterbildungskurse, die unter anderem von den Volkshochschulen angeboten werden.

4. Suchen Sie das Gespräch:

Menschen mit Nierenerkrankungen wollen ihr Umfeld nicht belasten. Aber: Sie müssen Ihre Ängste und Sorgen nicht mit sich allein ausmachen.8 Sprechen Sie mit Ihren Freund*innen und Ihrer Familie über das, was Sie bewegt. Sie haben das Gefühl, dass Ihr Umfeld Sie nicht versteht? Versuchen Sie zu erklären, was Sie beschäftigt. Sprechen Sie Ängste und Sorgen offen an. Der Austausch mit anderen Betroffen in Selbsthilfegruppen kann ebenso helfen. Zudem können Psycholog*innen Ihnen zur Seite stehen, wenn Sie sich psychisch belastet fühlen.

Experten-Finder

Sie suchen Expert*innen zur Behandlung Ihrer seltenen Nierenerkrankung? Unser Experten-Finder kann Ihnen helfen, Spezialzentren in Ihrer Nähe zu finden, die Betroffene von seltenen Nierenerkrankungen betreuen. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl und Ihren Wohnort im Suchfeld ein.

Stadtkarte mit roter Markierung.
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5. Achten Sie auf Ihre Schlafhygiene:

Regelmäßiger und ausreichender Schlaf ist für die psychische Gesundheit wichtig.9 Schon kleine Rituale wie eine kurze Meditation vor dem Zubettgehen können Ihnen helfen, leichter in den Schlaf zu finden. Verzichten Sie zudem möglichst auf Alkohol und essen Sie abends nur leichte Mahlzeiten.

6. Seien Sie nicht streng mit sich:

Es ist in Ordnung, wenn es Ihnen manchmal schwerfällt, gut mit Ihrer Nierenkrankheit umzugehen. Das Leben mit einer Erkrankung ist ein ständiges Auf und Ab, das an manchen Tagen viel Kraft kosten kann. Seien Sie nicht zu streng mit sich und machen Sie sich immer wieder bewusst, wie viel Sie bereits geschafft haben und wie stark Sie sind.

7. Informieren Sie sich:

Vor allem nach der Diagnose einer Nierenerkrankung recherchieren viele Betroffene im Internet, um mehr über die Krankheit zu lernen. Gute Informationsquellen sind aber nicht immer als solche zu erkennen, und die Flut an Hinweisen im Internet kann beängstigend wirken. Achten Sie darauf, sich nicht in Recherchen zu verlieren, und informieren Sie sich auf seriösen Webseiten. Im Artikel „Hilfreiche Links bei Nierenerkrankungen“ finden Sie eine Übersicht zu verschiedenen Anlaufstellen im Web.

Psychologische Unterstützung finden 

Schränken Sie Ängste, Sorgen, aber auch Traurigkeit im Alltag zunehmend ein? Fühlen Sie sich häufig niedergeschlagen und antriebslos? Dann sollten Sie nicht zögern, sich psychologische Unterstützung zu suchen. Ihr psychisches Wohlbefinden ist enorm wichtig. In Gesprächen mit Psychotherapeut*innen können Sie gemeinsam Strategien zum Umgang mit Ihrer Erkrankung erarbeiten. Ihr Behandlungsteam kennt geeignete Fachleute, fragen Sie bei Bedarf nach.
Wichtig: Sie sind nicht allein, wenn Sie gelegentlich unter depressiven Verstimmungen leiden. Etwa jede dritte Person mit einer Nierenerkrankung ist davon betroffen.10

Mann mit grauen Haaren und Bart sitzt einem Mann mit Klemmbrett gegenüber. 
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Stadtkarte mit roter Markierung.
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Experten-Finder
 

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Hände tippen auf der Tastatur eines aufgeklappten Laptops.
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Hilfreiche Links bei Nierenerkrankungen

Über unsere weiterführenden Links erfahren Sie mehr über seltene Nierenerkrankungen und finden wichtige Anlaufstellen.

Ein Mann hält in jeder Hand ein Modell der Niere.
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Quellen

1. Thaiss F. Langfristige körperliche und psychische Folgen chronischer Nierenerkrankungen. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2022; 65(4): 488–497. doi: 10.1007/s00103-022-03515-0, letzter Aufruf am 16.09.2023.
2. Munakata M. Clinical significance of stress-related increase in blood pressure: current evidence in office and out-of-office settings. Hypertens Res. 2018 Aug;41(8):553-569. doi: 10.1038/s41440-018-0053-1, letzter Aufruf am 16.09.2023.
3. Deutsche Nierenstiftung. Bluthochdruck & Niere. https://www.nierenstiftung.de/fuer-betroffene/niere-a-bis-z/bluthochdruck-und-niere/, letzter Aufruf am 16.09.2023.
4. Hapke U,  Maske U E, Scheidt-Nave C, et al. Chronic stress among adults in Germany: results of the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1). Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2013 May;56(5-6):749-54. doi: 10.1007/s00103-013-1690-9, letzter Aufruf am 16.09.2023.
5. Schlutchen D, Reichenberger J, Mittl T, et al. Bidirectional relationship of stress and affect with physical activity and healthy eating. Br J Health Psychol. 2019 May; 24(2): 315–333. doi: 10.1111/bjhp.12355, letzter Aufruf am 16.09.2023.
6. Kandola  A, Stubbs B. Exercise and Anxiety. Adv Exp Med Biol. 2020;1228:345-352. doi: 10.1007/978-981-15-1792-1_23, letzter Aufruf am 16.09.2023.
7. Toussaint L, Nguyen Q A, Roettger C, et al. Effectiveness of Progressive Muscle Relaxation, Deep Breathing, and Guided Imagery in Promoting Psychological and Physiological States of Relaxation. Evid Based Complement Alternat Med. 2021; 2021: 5924040. doi: 10.1155/2021/5924040, letzter Aufruf am 16.09.2023.
8. The National Kidney Federation. The Emotional Impact of CKD. https://www.kidney.org.uk/the-emotional-impact-of-ckd, letzter Aufruf am 16.09.2023.
9. Chow CM. Sleep and Wellbeing, Now and in the Future. Int J Environ Res Public Health. 2020 Apr; 17(8): 2883. doi: 10.3390/ijerph17082883, letzter Aufruf am 16.09.2023.
10. Kidney Care UK. Depression. https://www.kidneycareuk.org/about-kidney-health/living-kidney-disease/depression/#:~:text=It%20is%20not%20at%20all,in%20the%20population%20in%20general, letzter Aufruf am 16.09.2023.