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Lässt bei einer seltenen Nierenerkrankung die Nierenfunktion nach, nehmen oft auch Kraft und Ausdauer der Betroffenen ab: Sie sind weniger leistungsfähig.1 Zusätzlich schwächen häufig Begleiterkrankungen den Körper.1 Lange wurde Nierenpatient*innen deshalb empfohlen, sich zu schonen.2 Heute weiß man, dass ein inaktiver Lebensstil die Menschen zusätzlich schwächt.1 Fachleute raten deshalb Nierenpatient*innen zu regelmäßiger Bewegung, damit sie ihre Körperfunktionen erhalten, Begleit- und Folgeerkrankungen vorbeugen und die Leistungsfähigkeit steigern.1 Wir erklären, was bei Erkrankungen der Nieren und Sport wichtig ist. 

Starten Sie langsam

Wenn Sie mehr Aktivität in Ihr Leben bringen möchten, sollten Sie sich vorab ärztlich beraten lassen. Der Umfang und die Intensität der Aktivität sollten sich an Ihrem individuellen Gesundheitszustand orientieren. Grundsätzlich empfiehlt es sich, mit dem Training langsam zu starten. Meist können Sie zu Beginn schon mit kurzen Einheiten Ihre Leistungsfähigkeit verbessern.1 Fachleute empfehlen bei Erkrankungen der Nieren Sport wie mäßiges Ausdauertraining.1 Legen Sie am besten mit etwa zehn Minuten Nordic Walking oder Joggen los und erhöhen Sie den zeitlichen Umfang nach und nach.1 Idealerweise trainieren Sie zwei- bis dreimal in der Woche Ihre Ausdauer – insgesamt 150 Minuten.1,3 Auch einfache Kraftübungen mit wenig Gewicht sind sinnvoll. Beginnen Sie mit wenigen Wiederholungen und steigern Sie sich stufenweise. Den Blutdruck erhöhende Aktivitäten wie exzessiven Kraftsport sollten Nierenkranke grundsätzlich meiden, da dies die Nieren weiter schädigen kann.4,5  

Zwei Frauen und ein Mann gehen mit großen Schritten und Nordic-Walking-Stöcken in den Händen über eine Wiese.
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Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers

Ob Ausdauer- oder Krafttraining – Ihr Wohlbefinden muss bei jeder sportlichen Aktivität und Bewegung an erster Stelle stehen. Körperliche Aktivität darf auch durchaus als etwas anstrengend empfunden werden, hören Sie dabei aber immer auf Ihren Körper und übertreiben Sie es nicht.1 Achten Sie besonders beim Sport gemeinsam mit anderen Menschen auf Ihre eigenen Grenzen und vergleichen Sie sich nicht. Und: Nehmen Sie Anzeichen wie Schmerzen, Atemnot, Blässe, übermäßiges Schwitzen und Übelkeit beim Training ernst.1 In der Regel empfiehlt es sich bei solchen Signalen, die Belastung zu reduzieren, um den Körper nicht übermäßig zu erschöpfen.1 Sprechen Sie bei Unsicherheiten mit Ihrem Behandlungsteam. 

Menschen mit einer Nierenerkrankung profitieren aus gleich mehreren Gründen von einem aktiven Lebensstil. Viele Betroffene leben zum Beispiel mit Bluthochdruck, der den Nieren schadet.6 Von den blutdrucksenkenden Effekten durch Sport und Bewegung können sie daher profitieren.7,8 Untersuchungen belegen zudem positive Effekte auf Lebensqualität und psychische Gesundheit von Nierenkranken, wenn sie sich regelmäßig bewegen.3,9 Zudem hilft Sport Menschen mit Erkrankungen der Nieren im Zusammenspiel mit einer angepassten Ernährung bei der Gewichtskontrolle.3 Das ist wichtig, weil Übergewicht der Herz-Kreislauf-Gesundheit schadet und krankhafte Veränderungen des Nierengewebes zur Folge haben kann, die die Funktion der Nieren stören.10 

Schematische Darstellung eines Schutzschildes. Darauf schematische Darstellung einer Person.

Machen Sie Sport, der Ihnen Spaß macht

Sie haben schon vor Ihrer Erkrankung der Nieren Sport im Verein getrieben oder waren regelmäßig auf dem Heimtrainer aktiv? Dann ist es sinnvoll, an dieser positiven Angewohnheit weiter festzuhalten. Denn: Bewegung soll Ihnen Spaß machen. Haben Sie eine Bewegungsform gefunden, die Ihnen Freude bereitet, gelingt es Ihnen auch besser, am Ball zu bleiben. Sollte Ihnen manchmal die Motivation zum Sport fehlen, kann es ratsam sein, sich mit Familie oder Freund*innen zu Aktivitäten zu verabreden. Gemeinsam überwindet man den inneren Schweinehund leichter. 

Besuchen Sie Kurse für Nierenpatient*innen

Mancher nierenkranke Mensch ist sich unsicher, wie stark er sich beim Sport belasten darf. In diesem Fall können Sportprogramme für Nierenpatient*innen helfen, bei denen Sie angeleitet werden. Fragen Sie auch bei Ihrer Krankenkasse nach möglichen Angeboten für Rehabilitationssport. Oftmals gibt es in Sportvereinen und Fitnessstudios spezielle Kurse für Menschen mit Nierenerkrankungen. Damit diese von den Krankenkassen bezuschusst werden, müssen die Anbieter bestimmte Qualitätskriterien erfüllen.

Experten-Finder

Sie suchen Expert*innen zur Behandlung Ihrer seltenen Nierenerkrankung? Unser Experten-Finder kann Ihnen helfen, Spezialzentren in Ihrer Nähe zu finden, die Betroffene von seltenen Nierenerkrankungen betreuen. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl und Ihren Wohnort im Suchfeld ein.

Stadtkarte mit roter Markierung.
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Integrieren Sie Bewegung in den Alltag

Um sich und Ihren Nieren etwas Gutes zu tun, müssen Sie keine sportlichen Höchstleistungen vollbringen und jeden Tag  trainieren. Jede Bewegung zählt! Sorgen Sie daher im Alltag immer wieder für kleinere Aktivitäten. Planen Sie zum Beispiel regelmäßig kurze Spaziergänge ein, nehmen Sie die Treppe statt des Aufzugs und telefonieren Sie im Stehen. Dies sind wichtige Schritte, um aktiver zu werden.

Nahaufnahme von Mann zu Fuß auf der oberen Etage der Schuh - Lizenzfrei Treppe Stock-Foto [Bild Title] Aktiver Alltag mit Nierenerkrankung   [Alt-Text] Unterbeine und Schuhe einer Person, die eine Treppe hinaufsteigen. 
iStock-504383202_PetiaIlieva

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Mann mittleren Alters im blauen Hemd sitzt auf einem Stuhl, hält ein Notizbuch in der Hand und lächelt in die Kamera.
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Nierenerkrankungen und psychische Gesundheit

Nierenerkrankungen können das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen. Erfahren Sie, was Betroffenen helfen kann.

Hände tippen auf der Tastatur eines aufgeklappten Laptops.
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Hilfreiche Links bei Nierenerkrankungen
 

Über unsere weiterführenden Links erfahren Sie mehr über seltene Nierenerkrankungen und finden wichtige Anlaufstellen. 

Quellen 

  1. Deutsche Nierenstiftung. Bewegung und Sport in Prävention, Therapie und Rehabilitation. https://www.nierenstiftung.de/wp-content/uploads/2022/08/Ansicht_Bewegung-und-Sport-zur-Praevention.pdf, letzter Aufruf am 16.09.2023.
  2. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin. Sporttherapie bei chronischen Nierenerkrankungen. https://www.zeitschrift-sportmedizin.de/sporttherapie-bei-chronischen-nierenerkrankungen/, letzter Aufruf am 16.09.2023.
  3. Baker L A, March, Wilkinson T J, Billany R E, et al. Clinical practice guideline exercise and lifestyle in chronic kidney disease. BMC Nephrol 2022 Feb 22;23(1):75. doi: 10.1186/s12882-021-02618-1,  letzter Aufruf am 16.09.2023.
  4. Internisten im Netz. Tipps für Nieren-Patienten. https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/nierenschwaeche-chronisch/tipps-fuer-nieren-patienten.html, letzter Aufruf am 16.09.2023.
  5. Arazi H, Mohabbat M, Saidie P, et al. Effects of Different Types of Exercise on Kidney Diseases. Sports (Basel). 2022 Mar; 10(3): 42. doi: 10.3390/sports10030042,  letzter Aufruf am 16.09.2023.
  6. Deutsche Nierenstiftung. Bluthochdruck & Niere. https://www.nierenstiftung.de/fuer-betroffene/niere-a-bis-z/bluthochdruck-und-niere/, letzter Aufruf am 16.09.2023.
  7. The National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases. High Blood Pressure & Kidney Disease. https://www.niddk.nih.gov/health-information/kidney-disease/high-blood-pressure, letzter Aufruf am 16.09.2023.
  8. Hegde S M, Solomon S D. Influence of Physical Activity on Hypertension and Cardiac Structure and Function. Curr Hypertens Rep. 2015 Oct; 17(10): 77. doi: 10.1007/s11906-015-0588-3, letzter Aufruf am 16.09.2023.
  9. Mallamaci F, Pisano A, Tripepi G, Physical activity in chronic kidney disease and the EXerCise Introduction To Enhance trial. Nephrol Dial Transplant. 2020 Mar; 35(Suppl 2): ii18–ii22. doi: 10.1093/ndt/gfaa012, letzter Aufruf am 16.09.2023.
  10. Informationsdienst Wissenschaft (idw). Wie lässt sich eine chronische Nierenkrankheit aufhalten? https://idw-online.de/de/news703089, letzter Aufruf am 16.09.2023.